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die Aronia – ungeschlagen, wenn es um das Potential der Reduzierung an oxidativem Stress unter den Beerenfrüchten geht! Dies war eine der Kernaussagen aus Teil 2 meines 3-Teilers. Daneben haben wir im Laufe meiner Artikelreihe schon einiges zum Thema Antioxidantien und der Wirkung freier Radikale in unserem Körper erfahren. Wie bei so vielen anderen Dingen, ist es auch in diesem Zusammenhang falsch, freie Radikale generell zu verteufeln und als Buhmann hinzustellen. Mutter Natur hätte sie sich nicht einfallen lassen, wären sie gänzlich ohne Nutzen für uns Menschen und in der Tat haben wir erfahren, dass besonders Sportler von einem überschaubaren Aufkommen an freien Radikalen, ausgelöst durch Sport, profitieren können.
Heute geht es abschließend um einige weitreichende gesundheitliche Aspekte, die sich in Verbindung mit der Aronia im Rahmen von Studien belegen ließen. Egal, ob metabolische Krankheit oder die Gesundheit unseres Herz-Kreislaufsystems, die Aronia kann überall ihren Beitrag leisten.
Viel Spaß
Aronia und das Herz-Kreislaufsystem
Speziell zu den protektiven Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem, existiert eine Vielzahl einschlägiger Untersuchungen in Verbindung mit der Aufnahme von Aronia (Apfelbeeren).
ROS
Darstellung 1 zeigt beispielsweise das Aufkommen an ROS (reaktiver Sauerstoffspezies) bei Personen mit cardiovaskulären Risikofaktoren in Verbindung mit der Aufnahme von Polyphenolen aus der Aronia oder einem Placebo. ROS sind dafür bekannt, direkt an der Bildung von oxidativem Stress und der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen beteiligt zu sein. Abhängig von der Dosierung ist eine deutliche Senkung des ROS-Aufkommens zu erkennen. Auch das Aufkommen an NADPH-Oxidase reduziert sich mit der Aufnahme der Aronia.
Thrombozyten-Aggregation
Der Polyphenolgehalt der Aronia schützt die Thrombozyten (Blutplättchen) vor deren Aggregation (Zusammenlagerung) und verhindert so eine daraus resultierende Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen, Hypercholesterinämie, Bluthochdruck oder Diabetes.
Schuld an dieser Wirkung der Aronia ist ihr Einfluss auf die Superoxidproduktion, von welchem ab einer Blut-Phenolkonzentration von 1 µg/ml auszugehen ist. Werden Mengen unterhalb dieser Konzentration aufgenommen, konnten zumindest Ryszawa et al 2006 keinen signifikanten Einfluss feststellen.
Endothelfunktion
Wirksame Substanzen der Aronia führen zu einer endothelabhängigen Entspannung in koronaren Arterien und verbessern so die Endothelfunktion. Dies gewährleistet einen reibungslosen Stoffaustausch zwischen Gewebe und Blut.
Vermittelt wird der besagte Effekt über eine Beeinflussung der Expression von eNOS. Dieses Enzym (Endotheliale Stickstoffmonoxid-Synthase) wirkt direkt an der Innenseite der Gefäße und sorgt dort für eine Relaxation der glatten Muskulatur, was zudem eine Senkung der Nachlast des Herzens und damit auch des Blutdrucks zur Folge hat.
Der Einfluss von Aronia auf den Blutdruck, verglichen mit der Aufnahme eines Placebos, wird beispielhaft hier noch einmal dargestellt.
EPC
Bei EPCs handelt es sich um sog. endotheliale Vorläuferzellen aus dem Knochenmark, die eine Differenzierung von Endothelzellen auslösen. Wie oben bereits dargestellt, kleiden diese ihrerseits wieder die Innenseiten der Gefäße aus und sind dort dann in Sachen Stoffaustausch aktiv. Seit 1990 ist bekannt, dass EPC auch beim Erwachsenen, abhängig von Zytokinen, Hormonen und Wachstumsfaktoren, gebildet werden. Das Aufkommen bzw. die Aktivität von EPC beeinflusst die Entstehung von Arteriosklerose und damit die Gefäßgesundheit.
In Zusammenhang mit dem Aufkommen an EPC gibt es eine interessante Beobachtung, die wieder einmal mit der Aufnahme von Aronia-Flavonoiden zusammen hängt. Offenbar sorgen aktive Bestandteile der Aronia für eine Erhöhung der Telomerase-Aktivität in besagten EPC. Bei Telomerasen handelt es sich um Enzyme, welche der Verkürzung von Chromosomenenden entgegen wirken. Gerade diese Verkürzung von Chromosomenenden, machen verschiedenen Institutionen für das biologische Altern verantwortlich. Mit einer höheren Telomerase-Aktivität in den EPC, wären ein längeres Aufkommen und eine höhere Aktivität gewährleistet, was sich letztlich positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken würde.
Cholesterin und Triglyceride
Letztlich vermag der Phenolbestandteil der Aronia zudem die Entstehung von Arteriosklerose durch erhöhte Blutfettwerte (besonders im Bereich LDL) zu verhindern. Zumindest im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass die zusätzliche Gabe von Aronia zu einer cholesterinreichen Nahrung dabei hilft, die Cholesterinwerte konstant zu halten.
Bei Patienten, die unter einer Medikation mit Statinen zur Cholesterinkontrolle stehen, konnte im Vergleich zu einer Placebogruppe ein Rückgang beim Triglycderidaufkommen beobachtet werden, während sich bei den anderen Werten keine signifikanten Veränderungen zeigten.
Studie
Für die im Folgenden dargestellte Studie an Herzinfarktpatienten, wurden 3x85mg Aronia Flavonoid Extrakt pro Tag über 6 Wochen verabreicht.
Die Ergebnisse zeigen sich wie folgt:
Studie
Interessant ist der ebenfalls in einer Studie dargestellte Einfluss von Aronia-Flavonoiden auf das Aufkommen an sog. ox-LDL, einem Stoffwechselprodukt von LDL, welchem ein besonders atherogenes Potential nachgesagt wird. Wenn es um das arteriosklerotische Risiko geht, ist das Aufkommen an ox-LDL weitaus bedeutender als das Aufkommen an Gesamt-LDL.
Fazit
Die Ansatzpunkte einer positiven Wirkung der Aronia auf die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems sind äußerst vielfältig. Weniger oxidativer Stress, eine verminderte Thrombozytenaggregation, eine bessere Endothelfunktion, weniger Arteriosklerose und bessere Blutfette sorgen insgesamt für vasoaktive (die Gefäßwand beeinflussende) und vasoprotektive (die Gefäßwand schützende) Eigenschaften der Aronia.
Aronia und metabolisches Syndrom
Angiotensin-1-Converting-Enzym (ACE)
Das Aufkommen dieses Markers steht in Verbindung mit der Ausprägung des metabolischen Syndroms und der Ausbildung einer koronaren Herzkrankheit (kHk).
Aronia Flavonoide haben gezeigt, gegenüber einem Placebo, zu einer deutlichen ACE-Reduzierung beizutragen.
Adinopectin
Wenn es um eine Anhäufung von Stoffwechselkrankheiten wie dem metabolischen Syndrom geht, sollte man Adinopectin in jedem Falle etwas Aufmerksamkeit schenken. In den Adipozyten (Fettzellen) sezerniert, übernimmt es vielfältige Aufgaben im Fett- und Glukosestoffwechsel. Eine der wichtigsten Funktionen ist eine Steigerung der Insulinsensibilität der Zellen. Während bei Gesunden, in Verbindung mit kurzfristig steigenden Insulinspiegeln, eine ebenfalls kurzfristige Erhöhung des Adinopectinspiegels auftritt, führen chronisch erhöhte Insulinspiegel eher zu einer Verminderung des Adiponectinaufkommens.
Dysregulationen bei Adinopectin scheinen eine wichtige Rolle bei der Entstehung des metabolischen Syndroms, in diesem Zusammenhang Diabetes Typ 2 und Adipositas zu spielen. Auch initiiert ein hohes Aufkommen an Adiponectin oxidativen Stress.
In Hinblick auf die Gefäße ist Adiponectin als „antiarteriosklerotisch“ bekannt. Studien deuten auf einen direkten Zusammenhang zwischen dem Adinopectinspiegel und einer Schädigung von Herzkrankgefäßen hin (je niedriger, desto höher die Schädigung)
Unter dem Einfluss der Flavonoide aus Aronia konnte eine Steigerung des Aufkommens an Adiponectin um 23,6% im Vergleich zur Gabe eines Placebos festgestellt werden.
Andere Untersuchungen untermauern dieses Ergebnis und stellten mit der regelmäßigen Aufnahme eines Aronia-Smoothies über 6 Wochen eine um 22% verbesserte Insulinsensibilität fest.
Weitere Studien zum metabolischen Syndrom
In einer Studie aus 2010 konnte bei Patienten mit metabolischem Syndrom und der Aufnahme von 3x 100ml Aroniasaft pro Tag ein Rückgang bei LDL und des Blutdrucks festgestellt werden.
Eine weitere Studie der Universität of Lodz in Polen untersuchte den Einfluss von 3x100mg Aronia-Extrakt pro Tag über 2 Monate an 25 Patienten mit metabolischem Syndrom und stellte hier Verbesserungen beim Blutdruck, dem Serumspiegel von ET-1 und Blutfetten sowie einiger sonstiger Marker fest, die auf ein vermehrtes Aufkommen an oxidativem Stress hindeuten.
Fazit
Die Aufnahme von Aronia kann sowohl die Entstehung, als auch den Verlauf eines metabolischen Syndroms beeinflussen. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang sein Einfluss auf das Aufkommen an Adiponectin und damit auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel, aber auch auf Blutfette und den Blutdruck.
Aronia und Diabetes
Wirkung belegt
Simeonov und Botushanov et al untersuchten bereits 2002 den Einfluss von täglich 400ml Aroniasaft, eingenommen über 3 Monate, an Typ-2-Diabetes-Patienten. Die Einnahme von 200ml Aroniasaft führte 60 Minuten nach der Aufnahme zu keinerlei Anstieg des Blutzuckeraufkommens, sondern führte bei Patienten mit insulinabhängigem und insulinunabhängigem Diabetes sogar zu einer Reduzierung des Nüchternglukosewertes. Es konnte eine Senkung von 13,3 auf durchschnittlich 9,1 mmol/l festgestellt werden. Der noch aussagefähigere Wert des Langzeitzuckers HbA1c, konnte im Laufe der Studie von 9,4 auf 7,5 verringert werden. Zudem konnte auch der Plasmalipidspiegel von 2,9 auf 1,7 mmol/l reduziert werden.
Andere Studien stellen mit der Aufnahme von Aronia normalisierende Auswirkungen auf Blutzucker- und Blutfettwerte auch bei Nicht-Diabetikern fest und empfehlen die Aufnahme von Aronia deshalb prophylaktisch zur Verhinderung von Diabetes.
Fazit
Bei Typ-2-Diabetikern sind positive Einflüsse auf Zucker, Langzeitzucker und Plasmalipide belegt. Auch präventiv kann Aroniasaft die Entstehung von Diabetes Typ II helfen zu verhindern.
Aronia als Entzündungshemmer
Bereits seit 1994 weiß man aus dem Tierversuch, dass Anthocyane entzündugshemmend bei Serotonin-vermittelten und Histamin-vermittelten Entzündungen wirken. Borissova und Valcheva zeigten eine Wirkung auf, die in der Gesamtheit sogar der von Rutin überlegen war.
COX-2
Eine Blockierung von COX-2-Enzymen scheint der Mechanismus zu sein, über den Aronia-Rohextrakt auch entzündungshemmende Auswirkungen bei bakteriellen Entzündungen der mittleren Augenhaut vermittelt. Der Effekt wurde 2005 von Ohgami et al ebenfalls im Tierversuch nachgewiesen.
IL-6
Was sich zudem belegen lässt, ist ein Einfluss der Flavonoide aus Aronia auf das Aufkommen an IL-6 (Interleukin-6). IL-6 fungiert im Körper als Regulator von Entzündungsreaktionen und unterliegt dabei dem Einfluss von TNF-alpha. Bei einem Überaufkommen an IL-6 konnte mit Verabreichung von Aronia Flavonoiden eine Reduzierung um 30% gegenüber der Gabe eines Placebos festgestellt werden.
CRP
Bei CRP (C-reaktives Protein) handelt es sich um einen Eiweißstoff, den der Körper besonders dann in großer Menge bildet, wenn es aufgrund einer Infektion in einem Körperteil zur Entzündung gekommen ist. CRP gilt als eine Art Frühwarnsystem für entzündliche Prozesse, die auch an der Gewebszerstörung beteiligt sein können. Es unterstützt die eigene Immunabwehr, indem es Fresszellen vermehrt aktiviert. Ein hohes CRP-Aufkommen im Blut deutet auf akute Entzündungen hin. Wieder sind es Aronia-Flavonoide die gezeigt haben, das Plasmaaufkommen an CRP signifikant zu reduzieren, was auch in diesem Fall für anti-entzündliche Effekte spricht.
MCP-1
MCP-1 zählt zur Gruppe der sog. Chemokine. Sie rekrutieren mitunter Monozyten, Lymphozyten und Neutrophile und dienen der immunologischen Überwachung von Geweben. Als Reaktion auf entzündliche Prozesse im Körper, steigt auch das Aufkommen an MCP-1 an.
Durch die Aufnahme von Aronia-Flavonoiden konnte ein signifikanter Rückgang beim Aufkommen an MCP-1, im Gegensatz zur Gabe eines Placebos, in der Größenordnung von 29% festgestellt werden.
Fazit
Wer Probleme mit überschwelligen entzündlichen Prozessen und Vorgängen hat, kann mit einem ganz natürlichen Lebensmittel - wie der Aronia - möglicherweise entscheidend zur Verbesserung dieses Zustandes beitragen
Aronia und Krebs
Wenngleich eine Menge Studien und Hinweise auf mehrere Einflüsse der Aronia auch auf die Entstehung von Krebs hinweisen, möchte ich dieses Thema hier im Rahmen dieses Artikels nicht ausweiten.
Nitrosamine
Eine für die Praxis des Sportlers sicher interessante Sache, ist dennoch die Auswirkung der Aronia auf das Aufkommen an Nitrosaminen. Nitrosamine sind nachweislich krebserregende Substanzen, die aus der Umwandlung von Nitraten/Nitriten entstehen. Damit es zur Umwandlung von Nitraten in Nitrit und weiter zu Nitrosaminen kommt, sind einige Voraussetzungen notwendig. Dennoch birgt gerade eine nitratreiche Ernährung, doch ein etwas höheres Aufkommen an Nitrosaminen, weshalb viele Menschen bis zum heutigen Tage noch Probleme in der Aufnahme größerer Mengen Nitrate sehen, wobei generell eindeutig ein höheres gesundheitsförderndes Potential von Ihnen ausgeht, als das negative Erscheinungen zu erwarten wären. Auch Sportler machen sich die durchblutungsfördernden Eigenschaften von Nitraten zu Nutze. In Verbindung mit der Aufnahme von Nitraten und Aronia muss man sich künftig noch weniger Sorgen bzgl. der Umwandlung in Nitrite und weiter in Nitrosamine machen. Studien belegen, dass Aronia zum einen durch eine Beeinflussung des ph-Werts im Verdauungstrakt und zum anderen durch seinen hohen Gehalt an Tanninen eine hemmende Wirkung auf die Bildung von Nitrosaminen aus Nitriten ausübt.
Fazit
Wer Nitrate aus gesundheitlicher oder sportlicher Sicht einsetzt, kann mit gleichzeitiger Gabe von Aronia die Bildung von Nitrosaminen nochmals eindämmen und sich so vor dessen karzinogener Wirkung schützen
Zusammenfassung
Um alle Vorzüge der Aronia kennen zu lernen, muss man sich schon fast auf eine molekularbiologische Ebene begeben. Ich habe versucht, die Vorteile einigermaßen „anwendergerecht“ darzustellen und Sie nicht mit allzu viel Theorie zu langweilen. Die Vorzüge einer Anwendung der Aronia sowohl aus prophylaktischer und präventiver, als teilweise auch aus therapeutischer Sicht, können anhand von zig Beispielarbeiten und Wirkungswegen herausgearbeitet werden.
Der Tenor meines Artikels zur Aronia lautet ganz klar:
Wenn Sie an einem starken Antioxidans interessiert sind, das als natürliches Lebensmittel erhältlich ist, aber auch als Saft oder getrocknet aufgenommen werden kann, halten Sie sich an die Aronia!
In diesem Sinne freue ich mich gemeinsam mit Ihnen auf ein neues spannendes Thema in meinem nächsten Artikel.
Sportliche Grüße
Ihr
Holger Gugg
www.body-coaches.de