Ich würde nicht behaupten, dass binnen der letzten beiden Jahre der Fokus massiv auf das Immunsystem gelenkt worden wäre.
Derzeit wird das Immunsystem dargestellt als wäre es quasi nicht existent, nicht leistungsfähig und nicht anpassungsfähig.
In einer Zeit, in der es auf der ganzen Welt nur noch ein Virus zu geben scheint, predigen die Mainstream-Medien zeitgleich den offenbar einzigen wirklich existenten und dennoch höchst vergänglichen Schutz, die Impfung.
NEIN, dies soll kein „Corona-Beitrag“ werden, allerdings kommt man nicht umher, dieses Virus im Kontext mit dem Immunsystem zumindest zu erwähnen.
In meinen Augen ist unser Immunsystem die nach wie vor wichtigste, stärkste und nachhaltigste Instanz im Kampf gegen jegliche „Angriffe“ und „Eindringlinge“ von außen.
Was Du für eine möglichst starke körpereigene Immunabwehr tun kannst erfährst Du jetzt.
Was ist das Immunsystem?
Immunsystem stammt von „Immunität“. Sie lässt sich definieren als Unempfänglichkeit oder Unempfindlichkeit eines Organismus gegen Einflüsse von außen. Immunität kann auch die Fähigkeit bedeuten, schadhafte Mikroorganismen zu eliminieren, ohne Symptome auszubilden.
Die Aufgaben des Immunsystems lassen sich wie folgt definieren:
- Abwehr von Krankheitserregern
- Beseitigen von Fremdsubstanzen (Schadstoffe)
- Beseitigen verarteter oder abgestorbener Zellen
- Aufbau einer gesunden Toleranz gegenüber eigenen Strukturen
Um dies zu bewerkstelligen, stehen uns eine angeborene (unspezifische) und eine erworbene (spezifische) Immunabwehr zur Verfügung. Namensgebend, verfügen wir über den angeborenen Teil des Immunsystems relativ früh, während sich der erworbene Teil über Erfahrungen und Anforderungen ausbildet, mit denen wir im Laufe des Lebens konfrontiert werden.
Das man die Verdauung als den Sitz des Immunsystems bezeichnet, begründet sich über die Tatsache, dass der Darm ca. 70 % aller Immunzellen in der Darmschleimhaut beherbergt. Man nennt diese bekanntermaßen größte Ansammlung von Immunzellen GALT (gut-associated lymphoid tissue). Die GALT ist zuständig für den Erhalt einer gewissen Toleranz nützlicher Bestandteile aus Umwelt sowie Nahrung und andererseits für die Abwehr von Mechanismen die sich als schädlich erweisen. Modulierenden Charakter für die Immunabwehr spricht man auch der Darmflora zu. Über diese Eigenschaft begründen sich wiederum Feststellungen von erhöhter Krankheitsanfälligkeit mit erhöhtem Aufkommen pathogener Mikroorganismen oder aber einer mangelnden Diversität im Mikrobiom.
Negative Einflussfaktoren auf unser Immunsystem
Das biologische Altern, aber auch eine Reihe anderer Faktoren können die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems negativ beeinflussen.
Hierzu zählen:
- Alkohol
- Rauchen
- Chronische Krankheiten
- Einsatz gewisser Medikamente
- Mangelernährung
- Stress
- Schlafmangel
- Zirkadiane Dysregulation
Positive Einflussfaktoren auf unser Immunsystem
Höchst naheliegend erscheint an erster Stelle das Meiden aller oben genannten Punkte für eine starke Immunabwehr. Einiges davon ließe sich sehr einfach umsetzen, andere Punkte hingegen müssen unter gewissen Umständen bestmöglich kompensiert werden.
Ernährung
An erster Stelle steht wie bei so vielen anderen Dingen die Ernährung. Wir benötigen eine Vielzahl an unterschiedlichsten Substanzen wie Vitaminen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen und sogar etwas Glucose, um eine starke zelluläre und humorale Immunabwehr auf die Beine zu stellen.
Spannend hierzu insbesondere das breite Feld an Mikronährstoffen die von der EFSA als NACHWEISLICH nötig für eine normale Funktion des Immunsystems benannt wurden.
Zu ihnen zählen:
- Vitamin A
- Folat
- Vitamin B6,12
- Vitamin C
- Vitamin D
- Zink
- Kupfer
- Eisen
- Selen
Eine ganz neue Meta-Analyse von Zhu et al bescheinigt so beispielsweise einer Supplementierug mit Vitamin D Effekte zur Vorbeugung von Influenza, alias echte Grippe.
Schutz der Schleimhäute
Unsere Schleimhäute stellen die erste Immunbarriere dar. Auch sie werden genährt von Nährstoffen für einen effektiven Schutz. Weniger über die Versorgung als viel über eine gute Hygiene kann man sich bereits im Vorfeld vor Eindringlingen an den Schleimhäuten bewahren.
Auf gut Deutsch lautet der konkrete Ratschlag:
- fass dir nicht mit ungewaschenen Händen in den Mund, die Nase oder die Augen
- esse nicht mit ungewaschenen Händen und bereite damit auch keine Speisen zu
- helfe den Schleimhäuten beim „anti-vitalen“ Kampf mit Zusätzen wie beispielsweise Cistus incanus
Darmgesundheit
Den Stellenwert der Verdauung für die Immunabwehr haben wir oben bereits kennen gelernt. Wir fördern die Darmgesundheit einerseits, in dem wir oben genannte Störfaktoren des Immunsystems nach Möglichkeit meiden (sie alle beeinflussen auch die Darmgesundheit).
Des Weiteren erscheint es wichtig, die guten Darmbakterien über eine geregelte Aufnahme von Ballaststoffen und prebiotischen Substanzen zu nähren. Wer dazu über seine normale Ernährung nicht in der Lage ist, sollte auf entsprechende Ergänzungen zurückgreifen.
Auch die Wertigkeit von Probiotika für die Immunabwehr wird breit diskutiert und tatsächlich bestehen bereits Untersuchungen die Eigenschaften wie eine vermehrte Produktion antimikrobieller Substanzen, eine reduzierte Infektanfälligkeit und sogar eine vermehrte Bildung von Antikörpern bei einer Impfung nachweisen. Stand heute reicht das zusammengetragene Material an Studien noch nicht für einen EFSA Claim.
Ich kann mich aus Erfahrung dennoch für modulierende probiotische Bakterienstämme wie HBN Bacillus Subtilis DSM 21097 aussprechen die dabei helfen, eine gesunde und diverse Darmbakterienbesiedelung zu gewährleisten, die wiederum eine starke Immunabwehr unterstützen.
Resümee
Über Jahrtausende hat sich unser Immunsystem als anpassungsfähige, starke Größe im Kampf gegen Störfaktoren von außen gebildet und weiterentwickelt.
Die Tatsache wie gut oder schlecht das Immunsystem funktioniert, haben in den allermeisten Fällen wir selbst in der Hand!
Gesunde Grüße
Holger Gugg
Quellen
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/insomnia/expert-answers/lack-of-sleep
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7030790/
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnut.2021.799709/full
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1375-5991
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17726308
https://journals.lww.com/ccmjournal/Citation/2006/09000/Modern_Nutrition_in_Health_and_Disease__Tenth.52.aspx
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.2903/j.efsa.2009.1220
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https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1225
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https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X09009785
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21901706