Liebe BLOG-Leserinnen und Leser, Liebe PEAK-Kundinnen und -Kunden,
in SOLARIUM – Nur eine ungesunde Modeerscheinung? Teil 1 habe ich versucht, die Basis eines Solariumbesuchs etwas transparenter zu machen, indem ich mich mit den UV-Strahlen und deren Eigenschaften beschäftigt habe. Wie wir erfahren haben, gibt es unterschiedliche UV-Strahlen mit unterschiedlichem Charakter und unterschiedlichen Auswirkungen auf die Haut.
Was die rechtliche Situation anbelangt, so herrscht große Angst vor der Entstehung einer Hautkrebs-Epidemie. Untersuchungen bestätigen immer wieder steigende Zahlen an neuen Erkrankungsfällen. Die Gesetzgebung sieht daher strenge Regelungen für das Betreiben eines Sonnenstudios vor, inklusive der Beschaffenheit der Geräte.
In Teil 2 möchte ich mich nun auch mit den Vorzügen von UV-Licht beschäftigen. Sie werden staunen was UV-Licht alles in uns bzw. an uns vermag zu bewirken.
Abschließend gebe ich meine Stellungnahme zur Verwendung von Solarien ab.
Ich wünsche viel Spaß bei meinen Ausführungen.
Vorteile von UV-Strahlen
Anmerkung des Autors
Viele der UV-vermittelten Vorteile beziehen sich auf die Synthese von Vitamin D. Ich möchte daher bei diesem Thema auf meinen bereits veröffentlichten BLOG verweisen, der weitere umfassende Informationen zu Vitamin D liefert.
Vitamin D – Sonnenvitamin mit unglaublichen Eigenschaften
Vitamin D – Sonnenvitamin mit unglaublichen Eigenschaften Teil II
Kalziumresorption und Knochenstabilität
Wie bereits in Teil 1 ausgeführt, aktiviert UV-Licht (UV-B) die Vitamin D-Synthese. Vitamin D verbessert die Kalziumresorption aus der Nahrung und sorgt dafür, dass es effizient im Knochen eingespeichert werden und dort für Stabilität sorgen kann.
Zur Resorption gibt es eine interessante Untersuchung von Robert M Neer. Er sicherte bei Probanden eine Vitamin D –Aufnahme von 200 iU pro Tag in Wintermonaten. Eine Gruppe bekam in deren Wohnungen UV-freies Licht, die andere Gruppe zusätzlich UV-haltiges Vollspektrumlicht. Wie sich herausstellte, fiel bei der UV-freien Gruppe die Kalziumresorption um 25% ab. In der UV-Gruppe dagegen stieg sie sogar um 15% an.
Eine Reihe an Studien zeigen eindrucksvoll auf, wie sich eine bedarfsgerechte Aufnahme von Vitamin D positiv und im Umkehrschluss ein Mangel an Vitamin D (und Kalzium) negativ auf das Osteoporose-Risiko auswirkt.
Fazit:
UV-Licht vermag über die Bildung von Vitamin D die Kalziumresorption erheblich zu verbessern und sorgt so für ein stabiles Knochengerüst sowie für Osteoporose-Prophylaxe.
Blutdruck
Die Auswirkung von Sonnenlicht auf den Blutdruck steht in Zusammenhang mit der Bildung von Vitamin D. Anders ausgedrückt konnte Prof.Dr. Krause von der freien Universität Bonn einen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Bluthochdruck feststellen, da Vitamin D die Herz-Kreislaufregulation mit beeinflusst. Im Versuch wurde eine Gruppe Hypertoniker regelmäßig mit künstlich erzeugtem Sonnenlicht bestrahlt. Eine andere Gruppe erhielt keine Lichttherapie aber eine Vitamin D Supplementierung.
Im Ergebnis konnte bei beiden Gruppen ein etwa gleicher Vitamin-D-Status festgestellt werden. Interessanterweise traten positive Wirkungen auf den Blutdruck nur bei der Gruppe mit der Lichttherapie ein. Die biologische Wirkung von Vitamin D aus UV-Strahlen schien so stärker ausgeprägt zu sein.
Andere Untersuchungsergebnisse berichten von positiven Wirkungen auf den Blutdruck bereits bei einer einzigen UV-Behandlung.
Vitamin D ist entscheidend an der Kalziumversorgung beteiligt, welche wiederum wichtig für die Blutdruckregulation ist. Vitamin D beeinflusst die Gefäße zudem auch direkt. Hierzu befinden sich eigene Vitamin-D-Rezeptoren an den glatten Gefäßmuskeln und an der Renin-produzierenden Zellinformation. UV-Licht wirkt zudem vasorelaxierend auf die Gefäße, indem es die NO-Synthese beeinflusst.
Interessant:
Es existieren auch Untersuchungen, die eine antiarteriosklerotische Wirkung von UV-Licht nachweisen.
Fazit:
Besonders Vitamin D aus UV-Licht übt einen Blutdruck senkenden Einfluss aus.
Herzleistung
An der Tulane School of Medicine wurden von Dr. Raymond Johnsen 20 Personen zu Testzwecken mit UV-Licht bestrahlt. 18 von 20 Probanden erfuhren dadurch eine Verbesserung der Herzleistung um im Durchschnitt 39%, indem die Herzmuskeln stärker wurden und die Pumpleistung zunahm.
Blutfette und Cholesterin
Zum Abbau von UV-Strahlen benötigt unser Körper Cholesterin. Diese Tatsache war Grund genug für eine Studie bei der Probanden mit hohen Cholesterin- oder Blutfettwerten (Triglyceride) einer UV-Bestrahlung unterzogen wurden.
Bereits 2 Stunden nach der Erstbestrahlung konnte bei 97% der getesteten Probanden ein Rückgang des Serum-Cholesterinspiegels um 13% festgestellt werden. Bei 86% der Probanden waren die Werte auch 24 Stunden nach der Behandlung noch reduziert.
Fazit:
UV-Licht übt einen Einfluss auf das Cholesetrinaufkommen aus.
Gewichtsreduktion
Es finden sich eine Menge Hinweise darauf, dass UV-Licht die Schilddrüsenaktivität anzutreiben vermag. Personen mir Hypertheyrose (Schilddrüsenüberfunktion) wird daher davon abgeraten, im akuten Fall ins Solarium zu gehen. Für Schilddrüsengesunde oder Personen mit Hypothyerose (Schilddrüsenunterfunktion) kann UV-Licht eine leichte Erhöhung der Schilddrüsenaktivität und eine damit verbundene Verbesserung des Stoffwechsels bedeuten, welche sich wiederum positiv auf die Gewichtsentwicklung auswirken kann.
Fazit:
UV-Licht aktiviert die Schilddrüse und damit den Stoffwechsel.
Hautkrankheiten
UV-Strahlen haben eine entzündungshemmende Wirkung, indem sie bestimmte Zellen des Immunsystems hemmen. UV-Stahlen lindern zudem Juckreiz und eine übertriebene Bildung von Hautzellen, wie es bei Schuppenflechte (Psoriasis) der Fall ist.
Im Rahmen der PUVA-Therapie werden Personen mit Schuppenflechte oder Neurodermitis gerne mit UV-A, UV-B-Strahlen oder Kombinationen aus beiden bestrahlt. Abhängig von Hauttyp wird, wie auch im Solarium, die Strahlungsstärke gewählt. Gleichzeitig wird ein Medikament verabreicht, welches die Lichtsensibilität anhebt, um die Wirkung noch zu verstärken.
Eine Behandlung mit UV-A-Stahlen ist besonders bei Neurodermitis oder Mastozytose (Anhäufung von Mastzellen in der Haut und in inneren Organen) wirksam. UV-B-Strahlen sowie Kombinationstherapien kommen bei Schuppenflechte, Neurodermitis und Juckreiz zum Einsatz.
Fazit:
UV-Licht ist eine effektive Therapiemöglichkeit für viele Hauterkrankungen.
Testosteron
In einer Grazer Studie mit älteren männlichen Probanden (60+) konnte festgestellt werden, dass deren Testosteronaufkommen im März bei durchschnittlich nur 12,2 μg/l lag, während im August 23,4 μg/l festgestellt wurden. Diese Schwankung ist auf die zeitgleich stattfindende Versorgungsschwankung mit Vitamin D zurückzuführen.
Andere Untersuchungen verglichen Testosteronwerte mit Vitamin-D-Werten und kamen zu einem ähnlichen Zusammenhang. Untermauernd dazu muss man feststellen, dass sowohl Hypophyse als auch Hodenzellen über Vitamin-D-Rezeptoren verfügen.
Auch eine Forschgruppe aus Australien untersuchte diesen Zusammenhang und kam zu dem Ergebnis, dass das Aufkommen von Vitamin D in direktem Zusammenhang mit dem Aufkommen an freiem Testosteron steht und es zu saisonalen Schwankungen kommt.
Darstellung: Zusammenhang von Vitamin D und Testosteron
Wie die Abbildung zeigt, steigen die Werte des freien Testosterons mit der Konzentration an Vitamin D. Gleichzeitig fallen die Werte von SHGB (Sexualhormonbindendes Globulin).
Darstellung: Vitamin D, Testosteron und SHBG
Vermutungen gehen dahin, dass sich bei Frauen gegenläufige Wirkungen zeigen, Vitamin D folglich die Testosteronwerte mindern könnte. Hier muss jedoch noch weiter geforscht werden.
Interessant:
Auch Östrogene werden unter UV-Einfluss besser resorbiert und sind besser wirksam. Die besten Ergebnisse ließen sich bei Frauen mit 290 Nanometer Wellenlänge feststellen.
Fazit:
UV-Licht fördert das Aufkommen an freiem Testosteron.
Solitrol
Bei Solitrol handelt es sich um ein Hauthormon das antagonistisch zu Melatonin wirkt und durch UV-Licht gebildet wird. Gemeinsam steuern sie unseren Organismus im Tagesverlauf. Fehlt es durch UV-Mangel an Solitrol, kann dies Störungen der zirkandianen Rhythmik hervorrufen. Die Folge kann neben Unwohlsein, Müdigkeit und Schlafstörungen auch die Entstehung physischer Krankheiten sein.
Fazit:
Solitrol und Melatonin steuern unseren Ur-Rhythmus und benötigen hierfür UV-Stahlen.
Leistungsfähigkeit im Sport
An der Universität von Illinois fand ein 10-wöchiges Experiment mit Sportstudenten statt. Im Laufe deren sportlichen Alltags wurde die Hälfte der Probanden mit UV-Licht bestrahlt, die andere Hälfte nicht.
In einem im Anschluss durchgeführten Leistungstest konnte die UV-Gruppe die Leistungen um 20% erhöhen. In der Gruppe ohne UV konnte eine Leistungssteigerung von 1% erreicht werden. Die UV-Gruppe war weniger oft krank, erfuhr eine Senkung des Blutdrucks und berichtete über ein gestiegenes Motivationslevel.
Fazit:
Ob Placebo oder nicht, einige interessante Daten aus o.g. Studie sprechen für UV-Licht in Sachen Leistungsfähigkeit.
Blutzucker / Diabetes
Eine Studie des Helmholtz Instituts in München in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Diabetes Zentrum und der Uni Ulm befasste sich mit den Auswirkungen von Vitamin D auf das Diabetes-Typ-2-Risiko. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Vitamin D das Diabetes-Typ-2 Risiko zu senken vermag. Die Wirkung wird der entzündungshemmenden Eigenschaft von Vitamin D zugesprochen.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie aus dem British Journal of Nutrition. Von 2465 Probanden wiesen diejenigen mit den niedrigsten Vitamin-D-Konzentrationen ein doppelt so hohes Risiko für die Entstehung von Diabetes Typ 2 auf als die Teilnehmer mit den höchsten Werten (80nmol/l oder mehr). Interessant war auch, dass 40% aller Teilnehmer einen Wert von unter 50nmol/l aufwiesen. Vitamin D vermag die Arbeit der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zu verbessern.
Letztlich zeigt auch die Australian Diabetes, Obesity and Lifestyle Study in einer Langzeituntersuchung über 5 Jahre, dass Probanden mit den anfänglich niedrigsten Vitamin D-Konzentrationen ein erhöhtes Diabetes Typ 2 Risiko aufwiesen. Pro 25nmol/l Vitamin D verringerte sich das Risiko um 24%. Das ebenfalls getestete Kalzium konnte in diesem Zusammenhang keine Wirkung erbringen.
Eine Studie von Claudia Gagnin et al konnte zeigen, dass Vitamin D auch das Risiko von Frühformen des Diabetes (Prädiabetes) verringern kann.
Interessant:
Auch für die die Vorbeugung und Therapie von Diabetes Typ I ist Vitamin D eine wichtige Substanz.
Fazit:
UV-Licht trägt über die Produktion von Vitamin D entscheidend zur Diabetes-Prophylaxe bei.
Depressionen / Psychische Erkrankungen
Die Synthese von Serotonin ist abhängig von der Lichteinwirkung. Serotoninmangel ist allgemein dafür bekannt, Hauptauslöser für Depressionen zu sein. Am deutlichsten wird dies dadurch, dass sich in Wintermonaten die Erkrankungen an der sog. „Winterdepression“ häufen. Sie ist unmittelbar auf fehlendes Licht und damit verbunden fehlende Serotoninbildung zurückzuführen.
Fazit:
Ein Phänomen, das man nicht beschreiben muss. Licht macht uns glücklicher!
Schwangerschaft
Vitamin D-Defizite können das Wachstum des Gehirns des Neugeborenen im Mutterleib bremsen oder Hirnschäden hervorrufen
Krebs
Eine tägliche Aufnahme von 1000 iU Vitamin D verhindert effektiv die Überproduktion von Zellen und hemmt dadurch die Entstehung von Krebsarten wie Darmkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Eierstockkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Nierenkrebs UND sogar HAUTKREBS um mindestens 50%.
UV-Licht scheint zudem ein effektiv protektiver Faktor gegen das Wachstum von Karzinomen (Krebsart ausgehend vom Deckgewebe der Haut oder Schleimhaut) bei inneren Organen zu sein.