Bodybuilding & Muskelaufbau

Wein – Gesundes trotz Alkohol oder gerade deswegen? Teil 2

Wein und GEsundheitLiebe BLOG-Leserinnen und -Leser, Liebe PEAK-Kundinnen und -Kunden,

In Teil 1 meines BLOGs konnte ich Ihnen das Thema Wein als Solches bereits etwas näher bringen und Sie über seine komplizierte Herstellung, Qualitätsunterschiede, Artenvielfalt und unzähligen Inhaltsstoffe informieren.

Wein – Gesundes trotz Alkohol oder gerade deswegen? Teil 1

In Teil 2 geht es nun darum, was wir von dem Gebräu Wein in Sachen Gesundheit erwarten können. Auf den ersten Blick handelt es sich bei Wein um ein alkoholisches Getränk und Alkohol besitzt im Allgemein eher den Ruf, schlecht für die Gesundheit zu sein. Inwieweit hier bei Wein Ausnahmen bestehen und bis zu welcher Weinmenge möglicherweise doch positive Auswirkungen zu erwarten sind, erfahren Sie jetzt.

Viel Spaß bei meinen Ausführungen.

Wein und Trauben

Wein und Erotik

Gleich zu Beginn ein sehr interessantes Thema, dem man eigentlich keinen direkten Zusammenhang zusprechen würde.

Tatsächlich ist es so, dass in Wein enthaltener Alkohol über die Psyche den Sexualtrieb stimuliert und Kontaktbereitschaft fördert. Zu hohe Mengen wirken jedoch eher ermüdend und lähmend und führen zu Potenzstörungen, besonders beim Mann, da das Zusammenspiel zwischen Nerven- und Hormonsystem dann nicht mehr stimmt. Starke Trinker müssen zudem mit einem schlechten Östrogen/Testosteron-Verhältnis rechnen, wobei wir in Teil 1 erfahren haben, dass speziell die Substanz Resveratrol in Wein dieses Verhältnis zugunsten von Testosteron zu verändern vermag.

Neben Alkohol befindet sich in Wein zudem je nach Sorte eine Vielzahl weiterer aphroidisierender Substanzen wie beigefügte Darstellung zeigt:

Darstellung_Wein_Aphrodis_1

Darstellung_Wein_Aphrodis_2

Fazit:

Die richtige Menge Wein kann das Sexualleben verbessern. Übertriebener Weinkonsum sorgt jedoch eher dafür, dass wir vor dem Sex einschlafen und möglicherweise sogar mit der Potenz zu kämpfen haben.

 

Wein und Gesundheit

French Paradox – Wie alles begann

Die Diskussion hinsichtlich der Zusammenhänge von Wein und dem Erhalt der Gesundheit läuft schon viele Jahre. Initial gezündet wurde diese durch eine Untersuchung mit dem Namen „French Paradox“. Die Kernaussage dieser groß angelegten Untersuchung ist die, dass das Sterblichkeitsrisiko an einem Herzinfarkt bei den Franzosen zum Zeitpunkt der Datenerhebung ein Drittel niedriger ausfiel als bei Bewohnern anderer Länder, u.a. auch der USA, obwohl Franzosen fetter essen, mehr rauchen und sich weniger bewegen.

Bei der Ursachenforschung für ein erhöhtes Risiko fielen Prof. Serge Renaud und Team Unterschiede in den Ernährungsgewohnheiten wie ein höherer Verzehr gesättigter Fettsäuren, geringere Aufnahme von Obst und das Fehlen von Wein in der Ernährung auf.  Weiter konnte festgestellt werden, dass eine Ansammlung von Blutplättchen als auslösender Faktor für einen Herzinfarkt angesehen werden kann. Gesättigte Fette, Alkohol, Tabak, Polyphenole, Calcium und das Alter konnten als Einflussfaktoren ermittelt werden.

Während Alkohol zunächst als negativer Faktor angesehen wurde, zeigte sich im Laufe der Datenerhebung immer mehr der Trend hin zu einer schützenden Wirkung. Auffällig war, dass gerade Franzosen die Angewohnheit haben, zum Essen Wein zu trinken.

Tatsächlich konnte im Rahmen der Untersuchung an 100.000 Menschen über einen Zeitraum von 20-25 Jahren ermittelt werden, dass ein mäßiger Weingenuss zu einer Verringerung der kardiovaskulären Sterblichkeit von 40% bei Menschen im mittleren Alter beitrug. 1-3 Gläser Wein pro Tag verminderten zudem die Sterblichkeit an Krebs um 20%, während derartige Beobachtungen bei Bier nicht auftraten.

Kritiker des „French Paradox“ sehen als Ursache für diese Erscheinung weniger den Weinkonsum, sondern vielmehr allgemein bessere Lebensgewohnheiten bei Weintrinkern. Dennoch lassen sich die Ergebnisse aus der damaligen Datenerhebung auch heute noch nachweisen und das obwohl der Tabakkonsum in Frankreich mit zu den höchsten der westlichen Welt zählt.

Neue Ansätze untersuchen unter anderem, welche Aufnahmeform die richtige ist, und unterscheiden hier das „bindge drinking“ vom „steady drinking“, also entweder 14 Gläser innerhalb kurzer Zeit oder 14 Gläser aufgeteilt auf und zu den Mahlzeiten. In Frankreich wird Wein  üblicherweise in geringer bis moderater Menge zum Essen getrunken.

 

Fazit:

Das French Paradox war der Auslöser für die meisten Untersuchungen zum Thema Wein und Gesundheit. Die Studie selbst kommt zu einem signifikanten Ergebnis und bescheinige einen eindeutigen Rückgang der kardiovaskulären Sterblichkeit in Verbindung mit der Aufnahme von Wein.

 

Wein und Herzgesundheit

Anmerkung des Autors:

Im folgenden Absatz ist öfters die Rede von einem „Drink“. Ein „Drink“ bezeichnet ein alkoholisches Getränk mit einer Alkoholmenge von 12g.

 

Herz-Kreislauferkrankungen

Herz-Kreislauferkrankungen führen nach wie vor die Todesfallstatistik an. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der kHk (koronaren Herzkrankheit), dem akuten Herzinkfarkt, der Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche) und dem Schlaganfall zu.

Als Risikofaktoren kann man Diabetes, Rauchen, Bewegungsmangel, hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck anführen.

 

Herzinfarkt

Ein akuter Herzinfarkt ist meist das Resultat einer sog. Plaqueruptur, also dem Aufbrechen einer arteriosklerotischen Veränderung im Adergeflecht, die zum Gefäßverschluss Herz versorgender Gefäße führt. Oben genannte Risikofaktoren fördern dieses Ereignis.

 

Arteriosklerotische Gefäßveränderungen

Der Auslöser für Herzinfarkt verursacht eine Durchblutungsstörung und resultiert aus arteriosklerotischen Veränderungen der Innenhaut der Gefäße (Endothel). Hierfür sorgen im Besonderen freie Radikale, indem sie eine endotheliale Dysfunktion hervorrufen und so Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) initiieren. Auch eine gestörte Blutplättchenfunktion, entzündliche Veränderungen und der Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen nehmen Einfluss.

Durch Ablagerungen von Monozyten unter die Endothelschicht mit nachfolgender Ausbildung von Schaumzellen und unter Einwirkung von Wachstumsfaktoren bildet sich der sog. arteriosklerotische Plaque. Er sorgt für eine Verengung des Gefäßes und somit zu einem Rückgang der Durchblutungskapazität. 

Vermeiden lassen sich diese arterioskelrotischen Abläufe durch Radikalfänger und an dieser Stelle kommt der Wein ist Spiel. Von den enthaltenen Polyphenolen in einem Glas Wein geht in etwa dieselbe antioxidative Kapazität wie von 7 Gläsern Orangensaft oder 20 Gläsern Apfelsaft aus.

Böhm und Mitarbeiter zeigen 2005, dass sich mit moderatem täglichem Weinkonsum das Risiko auf Herz-Kreislauferkrankungen signifikant senken lässt.  Schuld daran sind sowohl die Wirkungen der Antioxidantien als auch die Wirkung des enthaltenen Alkohols. Der Erhalt einer intakten Endothelschicht konnte mit normalen Wein besser aufrechterhalten werden als mit entalkoholisiertem Wein.

Spaak et al stellt 2008 fest das es mit der Aufnahme von 1-2 Drinks Wein und der Aufnahme einer vergleichbaren Alkohollösung (18g Alkohol/Tag) zu einer verbesserten Dehnbarkeit der Gefäße kommt. Dies steht dafür, dass das arterielle Gefäßsystem weniger stark durch arteriosklerotische Einflüsse altert.

 

Koronare Herzerkrankung (kHk)

Auch zur koronaren Herzkrankheit (kHk) existieren in Zusammenhang mit der Aufnahme von Wein eine Vielzahl an Studien.

 

Studie 1

Wannamethee veröffentlichte bereits 1999 im Rahmen der „British Regional Heart Study“ eine Untersuchung mit 7272 Männern im Alter von 40-59 Jahren. Nach Aufnahme der Trinkgewohnheiten und einer Nachbeobachtungszeit von im Mittel 16,8 Jahren konnte festgestellt werden, dass sich bei den Weintrinkern das Erkrankungsrisiko für die kHk signifikant um 31-46% absenkte. Beigefügte Darstellung zeigt die Unterschiede im Vergleich zu Biertrinkern als Referenzwert 1,0

Darstellung_kHk_1

Interessant war hier der Vergleich des Lebensstils der jeweiligen Personengruppen, unterteilt in Wein-, Bier- oder Spirituosentrinker. Die wenigsten Weintrinker waren Rauchen und hatten Übergewicht. Die meisten Weintrinker waren jedoch körperlich aktiv. Diese Datenerhebungen würden für die Kritik des French Paradox sprechen, mit welcher positive Entwicklungen eher auf einen anderen Lebensstil bei Weintrinkern als auf die Inhaltsstoffe in Wein zurückzuführen wären.

 

Darstellung_kHk_2

Bei einer Beobachtung des Trinkverhaltens wurde eindeutig gezeigt, dass von „Bindge-Drinking“ ein deutlich höheres Risiko für eine kHk einhergeht als dies von „Steady-Drinking“ ausgeht.

 

Studie 2

Eine Studie des „Copenhagen Center for Prospective Population“ mit 25.000 Probanden zwischen 51 und 57 Jahren stellte im selben Zusammenhang fest, dass es mit der Aufnahme  von 8-21 Drinks Bier und Schnaps zu keiner Veränderung der Gesamtsterblichkeit im Vergleich zu Alkoholabstinenzlern kommt, wobei der Konsum von Wein in der selben Menge zu einer Risikoabsenkung von 24% führte. Das Sterblichkeitsrisiko an kHk wurde hier beim moderaten Konsum von Wein und Bier (21 Drinks pro Woche) im Vergleich zum Abstinenzler nicht signifikant verändert. Selbst bei der Aufnahme von Spirituosen stieg das Risiko erst bei der Aufnahme von mehr als 21 Drinks pro Woche signifikant an.

 

Studie 3 – Unterschied der Geschlechter – die unbedenkliche Alkoholmenge

Die Frage, inwieweit sich kardioprotektive Effekte bei den Geschlechtern unterscheiden versuchte Di Castelnovo 2004 in einer Metaanalyse zu beantworten. Eindeutig zu erkennen war dabei, dass sich die kardioprotektiven Effekte bei Frauen schon bei niedrigeren Alkoholmengen einstellen. Während bei Männern erst über 54g/Tag mit einem höheren kardiovaskulären Risiko zu rechnen ist, müssen sich Frauen bereits bei über 43g/tag Sorgen machen.

Andere Studien belegen eine gesundheitliche Unbedenklichkeit bei einer täglichen Aufnahme von 20g Alkohol für die Frau und 30g für den Mann. Es gibt Weine mit einem Alkoholgehalt um oder unter 11% Alkohol. 1% Vol. Alkohol auf dem Etikett der Weinflasche bedeutet, dass ein Liter Wein etwa 9,8g Alkohol enthält, 8% Vol. entsprechen folglich 64g Alkohol pro Liter. 

Beigefügte Darstellung zeigt wie sich dies auf den täglichen Weinkonsum bei unterschiedlichen % Vol. auswirkt.

Darstellung_Alkoholgehalt

Nimmt man zuviel Alkohol auf schlagen die Vorteile ganz schnell in Nachteile um und es kann zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen, Pankreasentzündungen oder bestimmten Krebserkrankungen kommen.

In Hinblick auf das Risiko einer Leberzirrhose gehen die Empfehlungen sogar von noch niedrigeren als unbedenklich eingestuften Werten aus, wie beigefügte Darstellung zeigt:

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Darstellung: Bedenkliche Alkoholmenge

 

Frauen sollten weniger Alkohol konsumieren --  aber warum?

Das Enzym ADH (Alkohol-Dehydrogenase) baut in der Leberzelle Alkohol ab. Die weibliche Leber hat hiervon prinzipiell weniger zur Verfügung, was dazu führt, dass der Alkohol langsamer abgebaut wird. Da Frauen auch weniger Wasser im Körper haben, führt dieselbe Menge zugeführten Alkohols zudem zu einer höheren Blutkonzentration im Vergleich zum Mann. Letztlich können zyklusbedingte Hormonschwankungen zudem den Alkoholabbau in den Leberzellen beinträchtigen. 

 

Studie 4 – Rot- oder Weißwein

Guarda befasst sich 2005 mit den unterschiedlichen Auswirkungen von Rot- und Weißwein in Hinblick auf kHk und stellte fest, dass beide Sorten über positive Substanzen verfügen. In Sachen Reduzierung des oxidativen Stresses, Beeinflussung von Entzündungsparametern und Verbesserung der peripheren und zentralen Gefäßcompilance bei kHk-Patienten hatte Rotwein allerdings die Nase vorn.

An der Universität Leeds konnten Molekularbiologen feststellen, dass speziell die Polyphenole in den Schalen von Rotwein einer Gefäßverengung entgegenwirken.

 

Studie 5 - Ist es sinnvoll im Alter mit dem Weintrinken zu beginnen?

Zu diesem Thema führte die amerikanische Gesundheitsbehörde eine Langzeitbeobachtung an über 15.000 Personen im Alter von 56-65 Jahren durch. Die Personen, die innerhalb des Untersuchungszeitraumes begannen, moderat Wein zu konsumieren, wiesen einen niedrigeren Cholesterinspiegel und Blutdruck auf, als jene die weiter abstinent blieben.

Auch KING et al zeigten 2008 in einer 4-jährigen Beobachtung bei Männern und Frauen im Alter von 45-64 Jahren, dass ein neu aufgenommener Alkoholkonsum das Risiko einer neu auftretenden kHk im Vergleich zu Abstinenzlern um 38% reduzierte. Klatsky bestätigte die Ergebnisse 2007 in Übersichtarbeiten.

Der Konsum von Wein hat besonders auf altersbedingte Erscheinungen einige interessante Auswirkungen, zu denen inzwischen umfangreiches empirisches Wissen vorliegt. Begründet werden positive Wirkungen durch die zahlreichen Inhaltsstoffe in Wein und die Stoffwechsel anregende Funktion, die Wein mit sich bringt. Die richtige Menge Wein vermag Erschöpfungszustände zu lindern, Appetit und Verdauung anzuregen, die Atmung zu beleben, die Durchblutung von Gehirn und sonstiger Organe zu verbessern, die Herzkreislauffunktion zu regulieren sowie die Funktion der Nebennierenrinde, Schilddrüse und der Keimzellen zu stimulieren. Herzkrankgefäße werden besser durchblutet und psychische Spannungen werden abgebaut. Die eintretende Erweiterung der peripheren Blutgefäße führt zu einer Senkung des Blutdrucks bei Hypertonie. Der Alkoholanteil in Wein kann Arteriosklerose vorbeugen und kann dazu führen, dass es zu deutlich geringeren Veränderungen bei Blutgefäßen kommt.

 

Fazit:

Es kann äußerst förderlich sein, auch erst im Alter mit der Aufnahme einer moderaten Menge Wein zu beginnen.

 

Fazit

Neben den vorgestellten Studien zum Thema kardiovaskuläre Risikofaktoren und Alkoholkonsum zeigen auch Athyros et al 2008 an 10.153 Erwachsenen, dass mit moderatem Konsum von Alkohol vorwiegend zu den Mahlzeiten von einem signifikant niedrigeren Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen auszugehen ist. Der Einfluss war hier bei Weintrinkern deutlich günstiger als bei Biertrinkern. Auch für die Ausbildung des metabolischen Syndroms und Diabetes ergaben sich hier mit der Aufnahme von bis zu 45g Alkohol pro Tag positive Veränderungen.

Wenngleich ein Zusammenhang zwischen positiven Effekten und den Lebensgewohnheiten von Weintrinkern als wahrscheinlich anzusehen ist, sorgen auch die in Wein enthaltenen Polyphenole sowie der enthaltene Alkohol für positive Einflüsse besonders in Sachen Reduzierung arteriosklerotischer Veränderungen der Gefäße, Verringerung der Thrombozytenaktivität, Erniedrigung des Fibrinogens, Steigerung der Insulinsensibilität, Verbesserung des LDL/HDL-Quotienten und Rückgang des BMI und Taille/Hüft-Quotienten.

Aus Sicht der Herzgesundheit kann die tägliche Aufnahme von 20g Alkohol bei Frauen und 30g Alkohol bei Männern in Form von Wein empfohlen werden.

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Wein und Bluthochdruck

Bluthochdruck (Hypertonie)

Bluthochdruck gilt als Risikofaktor für Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und sonstige  Durchblutungsstörungen. Es wird vermutet, dass die Quote nicht behandelter Hypertonie bei 40% der Betroffenen liegt. 25% der Betroffenen sind schlecht eingestellt.

Bluthochdruck liegt der WHO zur folge bei mehreren Blutdruckmessungen mit einem Ergebnis von 140/90mmHg und mehr vor. Bei Hypertonie unterscheidet man generell mehrere Stufen und auch mehrere Behandlungsmethoden. Nicht medikamentös wird Hypertonie versucht über eine Gewichtsnormalisierung, Bewegung, kochsalzarme Ernährung, moderatem Alkoholkonsum, Nikotinabstinenz und Stressbewältigung zu therapieren. Wenn diese Maßnahmen nicht greifen, wird medikamentös behandelt.

 

Studien

Senkranz konnte 2003 in einer Übersichtsarbeit bei einem regelmäßigen Alkoholkonsum von 1-2 Drinks pro Tag keinen signifikanten Anstieg des Blutdrucks feststellen.

Panagiotakos et al stellten 2007 fest, dass bei einem moderaten Konsum von 1-2 Gläsern Wein (200ml) von einem geringen Blutdruckrückgang auszugehen ist.

Fuchs et al zeigten, dass sich offenbar große Unterschiede hinsichtlich des Einflusses von Alkohol auf Bluthochdruck in Hinblick auf die Rasse (weiß oder farbig) ergeben. Wöchentlich bis zu 209g Alkohol führen bei weißen Männern sowie weißen und farbigen  Frauen zu einem Rückgang von 12 und 11% während es bei farbigen Männern zu einer Steigerung um 71% kam.

Fuchs et al zeigten  2001 zudem, dass eine geringe Menge von 69g Alkohol pro Woche den Blutdruck bei Männern und Frauen geringfügig absinken lies, während eine Aufnahmemenge von 280g und mehr den Blutdruck ansteigen ließ.

Alkohol in hoher Menge konsumiert lässt den Blutdruck ansteigen. Beigefügte Darstellung verdeutlicht den möglichen Mechanismus:

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Klatsky und Mitarbeiter zeigten 1986 in einer Querschnittsuntersuchung aus 1986 mit 66510 Personen, dass die mittleren systolischen Blutdruckwerte bei Schnaps- und Biertrinkern höher liegen als bei Weinkonsumenten, während die diastolischen Werte im Vergleich nur bei den Schnapstrinkern leicht erhöht ausfielen.  Wein scheint generell im Vergleich zur Aufnahme von Bier und Schnaps, aber auch zu Abstinenzlern, die geringsten bzw. bis zu einer bestimmten Aufnahmemenge (21-40g/Tag) sogar leicht senkende Eigenschaften aufzuweisen.

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Im Rahmen der Women Health Studie und der Physicans Health Studie mit 28848 Frauen und 13445 Männern wurden die Zusammenhänge von Alkohol auf das Blutdruckaufkommen über 10,9 bis 21,8 Jahre ergründet. Bei Frauen nahm das Hypertonie Risiko bis zur Aufnahme von 5-6 Drinks pro Woche leicht ab. Ab 2 Drinks pro Tag also 24g Alkohol/Tag kam es bei Bier und Schnaps, aber auch bei Weißwein zu einem Anstieg. Bei Männern war das Hypertonie Risiko generell erhöht.  Die Blutdruck steigernde Wirkung scheint von Alkohol und nicht von bestimmten Polyphenolen auszugehen.

 

Fazit:

Bei Bluthochdruck ist die Datenlage weniger erfreulich wie in Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen. Der Konsum von Wein verhält sich in geringen Mengen blutdruckneutral. Bis zu täglich 30g bei Männern und 15-20g bei Frauen kommt es nur zu geringen Anstiegen um wenige mmHG, während höhere Dosierungen einen steileren Anstieg zur Folge haben.  Anstiege sind bei Biertrinkern mit derselben Aufnahmemenge noch stärker zu erwarten als bei Wein. Wer also zu dem Bluthochdruck gefährdeten Personen gehört, sollte sich im Falle der Aufnahme von Alkohol für Wein entscheiden.

 

Wein und Schlaganfall

Schlaganfall

Der Schlaganfall ist nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Beim Schlaganfall kommt es zu einer plötzlich auftretenden Durchblutungsstörung im Gehirn, ausgelöst durch Verengungen der Blutgefäße oder durch Risse in Blutgefäßen. Im Gehirn befindliche Nervenzellen erhalten so zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Der ischämische Hirninfarkt bezeichnet die häufigste Form des Schlaganfalls.

 

Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren eines Schlaganfalls gehöre Nikotinkonsum, hoher Alkoholkonsum, Übergewicht, Einnahme von Kontrazeptiva, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes.

 

Studien

Studien belegen ein niedrigeres Risiko für einen Schlaganfall bei Personen, die moderat Alkohol und besonders Wein konsumieren. Als günstige Menge wird ein Glas in der Woche bis hin zu 2-3 Gläser Wein pro Tag angegeben. Steigt der Alkoholkonsum über dieses Maß hinaus an, steigt damit auch das Risiko für einen Schlaganfall oder ein Hirnblutung.

Aus der weltbekannten Framingham-Studie geht hervor, dass besonders Wein, nicht aber Bier und Schnaps im Alter von 60-70 Jahren vor ischämischem Hirninfarkt schützen können.

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Die bereits genannte Copenhagen City Heart Studie brachte ebenfalls hervor, dass besonders Wein vermag, das Schlaganfallrisiko zu vermindern.  0,1-0,2l Wein pro Tag konnten das Risiko um 17% reduzieren, während Aufnahmemengen von 0,6l Wein täglich das Risiko um 64 % erhöhten.

Darstellung_Schlaganfall_2

 

Der Mechanismus

Wein trägt auf vielfache Weise zur Reduzierung des Schlaganfallrisikos bei.

Zum einen verhindert Wein die chronische Entstehung von Arteriosklerose. Er verbessert den HDL/LDL-Quotient, hemmt die Blutgerinnung und wirkt an gehirnversorgenden Gefäßen gefäßerweiternd. Bei Diabetikern verbessert Wein den Zuckerstoffwechsel und erhöht die Insulinsensibilität. Sowohl Rotwein als auch Weißwein wirken antientzündlich.

Die meisten der genannten positiven Einflüsse schlagen bei überhöhter Aufnahme von Alkohol / Wein ins genaue Gegenteil um.

 

Fazit:

Wenn es um das Risiko eines Schlaganfalls geht, kann besonders die Aufnahme einer gewissen Menge Wein wahre Wunder bewirken, während überhöhte Mengen Alkohol das Risiko stark erhöhen.

 

Zusammenfassung

In Teil 2 haben wir bereits Einiges zum Thema Wein und Gesundheit erfahren.

Anders als von einem alkoholischen Getränk zu erwarten, erweist sich der Beerensaft als förderlich für die Gesundheit unseres Herzens und der Gefäße. Das Gesamtsterblichkeitsrisiko und auch die Gefahr eines Schlaganfalles lässt sich mit einer moderarten Aufnahme von Wein signifikant reduzieren. Wein hat hier im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken wie Bier und Schnaps, aber auch zu völliger Alkoholabstinenz in vielerlei Hinsicht die Nase vorn.

Schuld an den positiven Auswirkungen von Wein sind sowohl der enthaltene Alkohol, enthaltene Phenole, aber auch die Art Lebensstil die der typische Weintrinker pflegt.

Hypertoniker oder Personen, die zu Bluthochdruck neigen, müssen hinsichtlich der Aufnahme von Alkohol generell vorsichtig sein. Während kleinere Mengen Alkohol blutdruckneutral oder sogar leicht blutdrucksenkend wirken können, fördern größere Mengen schnell eine Blutdrucksteigerung.

Generell stellen sich positive Wirkungen von Wein bzw. Alkohol nur bis zu einer bestimmten Aufnahmemenge pro Tag ein. Darüber schlagen die Vorteile ganz schnell in Nachteile um.

Wichtig ist auch das Trinkverhalten. Während ein stetiger Konsum von Wein zum Essen positiv wirkt, kann der exzessive Konsum zu wenigen Zeitpunkten der Woche (beispielsweise an den Wochenenden) trotz der gleichen Alkoholmenge negative Auswirkungen haben.

In Teil 3 werde ich mit den Themen Demenz, Krebs, Diabetes und auch mit Zusammenhängen von Sport mit Wein befassen.

Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen.

Peak Blogger Holger Gugg

Sportliche Grüße

Ihr

Holger Gugg

www.body-coaches.de