Vitamin D – Sonnenvitamin mit unglaublichen Eigenschaften Teil II

Vitamin D Bestimmung
Notwendigkeit Um sich über die eigene Versorgung mit Vitamin D im Klaren zu sein, ist es möglich, seinen Vitamin D Status zu ermitteln. Leider ist dies bisher keine Leistung, welche die Krankenkasse bezahlt und muss von daher selbst übernommen werden. Kostenpunkt: Ca. 25 - 35 Euro! Eine Bestimmung ist immer dann sinnvoll, wenn man vorhat, Maßnahmen zur Verbesserung seiner Vitamin D Versorgung einzuleiten. Gerade bei fettlöslichen Vitaminen werden im Körper Depots angelegt. Vitamin D wird mit Vorliebe in den Körperfettdepots gelagert und zurückgehalten. Eine stetige Überversorgung durch überhöhte Supplementierung kann sogar toxische Auswirkungen mit sich bringen. Der richtige Marker Der wichtige Blutmarker bei der Bestimmung ist der Wert 25D. Er liegt im Blut mit einer Halbwertszeit von 19 Tagen an, bleibt im Körper 3 Wochen stabil und ermöglicht so am ehesten einen Einblick in die momentane Versorgungssituation. Der Marker Calciol oder Cholecalciferol gibt nur Aufschluss über die kurzfristige Versorgung der letzten Stunden oder Tage, ist also weniger von Nutzen. Entnahme Wichtig ist, dass die Blutentnahme nüchtern erfolgt, da die Werte ansonsten unrealistisch werden. Nach der Entnahme angehalten, muss die Blutprobe dringend sofort lichtgeschützt verpackt werden, da sich Vitamin D unter Lichteinfluss leicht zersetzt. Vitamin D kann in ng/ml, ug/ml und nmol/l bestimmt werden. Die Berechung bei ng/ml und ug/ml ist die Selbe, bei nmol/l muss man folgendermaßen umrechnen:1 nmol/l : 2,5 = 1ng/ml oder 1ug ml (Unrechnungsfaktor 2,5)
Bisherige Normwerte• Normal | 20 - 60 ng/ml |
• Leichter Mangel | 10 - 20 ng/ml |
• Schwerer Mangel | unter 10 ng/ml |
Neuere Bewertung
Neuer Bewertungskriterien werfen ein etwas anderes Licht auf die Vitamin D Bestimmung. Bereits bei Werten unter 30 ng/ml können manche Körperfunktionen nicht mehr optimal ablaufen. Bei Werten unter 10 ng/ml herrscht ein so schwerer Mangel, dass die Knochen bereits beginnen zu entkalken. Werte unter 20ng/ml muss man langfristig als relevanten Mangel ansehen. Zwischen 30 und 60 ng/ml kann man von einer ausreichenden Versorgung ausgehen. 61 - 90 ng/ml kennzeichnen eine hohe bis sehr hohe Versorgung. Über 90 ng/ml besteht bereits eine übermäßige Versorgung. Werte über 150 ng/ml kennzeichnen eine bestehende Vergiftung. Fazit Wir sehen also, welche Bedeutung die Bestimmung des bisherigen Status zukommt. Es muss Klarheit über einen bestehenden Mangel eine gute Versorgung oder eine toxische Überversorgung herrschen.Vitamin D und die Sonne
Die Aufnahme von Vitamin D über die Haut hängt von der Sonneneinstrahlung ab. Besondere Bedeutung haben hier die UVB Strahlen. Nur sie führen in unserer Haut zur Vitamin D Synthese. Nach einer Bestrahlung entsteht aus Cholesterin das Provitamin D, welches durch Wärmeeinwirkung chemisch zu Vitamin D umgebaut wird. Vitamin D gelangt mit Hilfe eines des Proteins DBP – (D-bindendes Protein) zur Leber, wo der oben beschriebene Stoffwechselweg von Statten geht. Kernaussage: Regelmäßige vernünftige Sonnenbestrahlung nützt der Gesundheit mehr als das sie ihr schadet Abhängigkeit einer ausreichenden Bestrahlung durch die Sonne Ob man genug Sonnenstrahlen für eine ausreichende Produktion von Vitamin D abbekommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Je mehr Bekleidung man trägt, je älter man ist und je dunkler die Hautfarbe ist, desto weniger Vitamin D kann gebildet werden. Die Bräune der Haut fungiert als eine Art Schutzschild und lässt weniger UVB-Strahlen durch Sie hindurch.Auch die Tageszeit ist entscheidend. Am Vormittag oder am Nachmittag steht die Sonne flacher, d.h. der Einstrahlwinkel ist ungünstiger als Mittags, was eine weniger starke Einstrahlung zur Folge hat. Entscheidenden Einfluss nimmt auch die Jahreszeit. Zwischen Oktober und April kann deutlich weniger Vitamin D gebildet werden als in den restlichen Monaten. In Punkto Breitengrad lässt sich festhalten, dass man nur unterhalb des 37. Breitengrades (Los Angeles) ganzjährig ausreichend Vitamin D bilden kann. Je weiter nördlich und südlich des Äquators man sich befindet, desto schlechter ist die Vitamin D Ausbeute.Viele Faktoren beeinflussen die Vitamin D Ausbeute durch Sonneneinstrahlung
Individuell verträgliche Sonnendosis – MED MED bezeichnet die Bestrahlungsdosis, die nötig ist, damit sich die Haut innerhalb der folgenden 8 Stunden zu röten beginnt. Diese liegt beim durchschnittlichen hellhäutigen jungen Erwachsenen Menschen auf Meereshöhe an einem sonnigen Tag bei 10 - 12 Minuten. Ein gleichaltriger brauner Hauttyp kann hier bis zu 30 Minuten tolerieren, bildet aber aufgrund der größeren Schutzfunktion der Hautfarbe auch weniger Vitamin D.Bei hellhäutigen Menschen ist eine starke Vitamin D Bildung in der Haut schon bei einer kurzen Sonnenbestrahlung mit hohem UVB-Anteil erreichbar. Dunkelhäutige Menschen benötigen mehr Zeit.
Ist eine Vitamin D Supplementierung sinnvoll?
Genug gespeichertes 25 D ist die Voraussetzung für optimale Körperfunktionen. Die vorhandenen Speicher in Leber, den Muskeln, der Haut und im Fettgewebe reichen je nach Füllstand für 2 - 4 Monate.In Europa sind die Speicher im Spätsommer am vollsten. Ab Oktober gehen Sie bereits wieder zu Neige!
Das Problem des bestehenden Mangels Unser Lebensstil und unsere Ernährung sind ursächlich für einen Vitamin D Mangel. Die Ernährung alleine kann keinen Ausgleich schaffen, wir nehmen also auch zu wenig Sonnenlicht auf. Trotz unserer Lebensgewohnheiten entstammen auch heute noch etwa 95 % unser Vitamin D Konzentration im Blut aus UVB-Bestrahlung durch die Sonne. Der Rest kommt aus der Nahrung. Leider entziehen wir uns im Beruf, aber auch in der Freizeit oftmals der Sonne. Sind wir an der Sonne, blocken wir UVB Strahlen mit unserer Sonnenschutzcreme. Nachteilig ist auch unser Lebensraum, welcher uns Deutschen ein halbes Jahr lang nicht genug UVB Strahlen zur Verfügung stellt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Wie wir gelesen haben, kann im Alter weniger Vitamin D aufgenommen werden. Was ist ein Mangel? Von einer ausreichenden Vitamin D Versorgung sollte man sprechen, wenn die Calciumaufnahme im Darm und die Calciumversorgung der Gewebe und des Knochenstoffwechsels reibungslos ablaufen. Die ist bei einer Konzentration von 30 - 32 ng/ml gegeben. Knapp unter 30 ng/ml verändert sich bereits der Knochenstoffwechsel und es kommt langsam zu einer unzureichenden Knochenfunktion.Werte unter 30 ng/ml sind also als Mangel anzusehen!
Wie einem Mangel entgegenwirken? Sonne Ein Sonnenbad von 10 - 20 Minuten Dauer in der Mittagssonne liefert ca. 10.000 - 20.000 iE Vitamin D ohne giftige Nebenwirkungen. Mit derartigen täglichen Bestrahlungen kann man 25D Werte von 40 - 60 ng/ml erreichen.
Einnahmeempfehlungen über die Ernährung und deren Bewertung
DGE Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) empfiehlt eine Einnahme von 200 - 400 iE/Tag zur Vermeidung klassischer Mangelerscheinungen wie Knochenerweichung. Die Umrechung von iE sieht wie folgt aus: 1 iE = 0,025 ugUm diese Empfehlung zu bewerten, gibt es eine interessante Studie mit defizitären Personen (14 - 18 ng/ml 25D) und der Einnahme von 2.000 iE Vitamin D/Tag. Diese Einnahmemenge führte nach einem Monat zu einer Blutkonzentration von bis zu 28 ng/ml. Einen weitern Monat später konnten Konzentrationen bis zu 30 ng/ml gemessen werden. 1.000 iE führten nach 2 Monaten zu 25 ng/ml, 400 iE führten zu 23 ng/ml.
Ohne jegliche Supplementierung blieb der Mangel komplett erhalten, obwohl über die Nahrung ca. 300 - 330 iE D zugeführt wurden. Die von der DGE empfohlene tägliche Aufnahmemenge erhält also eine bestehende Mangelsituation definitiv aufrecht und ist deutlich zu niedrig angesetzt! Interessant: Dicke Menschen haben ein höheres Risiko einer Erkrankung aufgrund eines Vitamin D Mangels, da sich Vitamin D im Fettgewebe ablagert. Je mehr Fettgewebe desto mehr gespeichertes Vitamin D, desto weniger direkt verfügbares Vitamin D im Blutkreislauf! Richtige Dosierung Wie ich oben bereits beschrieben habe, sollte man sich bei der angestrebten Dosierung immer an dem Ausgangswert orientieren und diesen über einen Bluttest bestimmen lassen. Niedriger Ausgangswert Je niedriger der Ausgangswert ist, desto höher muss die Eingangssupplementierung ausfallen. Befindet man sich bei 25D in einem Bereich unter 10 ng/ml, so sorgen 1.000 iE / Tag über 3 - 4 Monate für eine Erhöhung um etwa 10 ng/ml. Für 40 ng/ml müssten also etwa 3.000 iE über diesem Zeitraum eingenommen werden. Höherer Ausgangswert Höhere Werte bewirken, dass eine vergleichbare Supplementierung etwas niedrigere Anstiege zur Folge hat. Der Körper verwertet Vitamin D Gaben umso effizienter, je näher der Status an eine Notsituation herankommt. Hat der Körper zuviel, verringert er die Ausnutzung um nicht in den toxischen Bereich zu fallen. Dieser Kompensationseffekt funktioniert allerdings nur bis zu einem bestimmten Zufuhrlevel und über reine bestimmte Dauer. Darreichungsform Bei der Darreichungsform sollte man Vitamin D3 dem Vitamin D2 vorziehen. Die Unterschiede bei der Ausbeute sind geringer als ursprünglich angenommen, jedoch vorhanden. Günstig gestaltet sich die Aufnahme als Öl oder mit als Tablette mit einem Fettträger, da es sich um ein fettlösliches „Vitamin“ handelt.Supplementierungsempfehlung
Einnahme als Kur Als KUR eingenommen empfiehlt es sich, in Sonnenmonaten auf eine Supplementierung zu verzichten oder eine Erhaltungsdosis von 2.000 iE einzunehmen. Nach dem Winter ist eine 3-wöchige Einnahme von 20.000 iE / Tag möglich, um den Körper wieder neu aufzuladen. Ab Oktober wird dann eine Erhaltungsdosis von 4.000 iE eingenommen.April - September | 2.000 iE / Tag oder Verzicht |
Oktober - März | 4.000 iE / Tag |
Ende März | 20.000 iE / Tag (über maximal 3 Wochen) |
- Die Halbwertszeit von 25D beträgt 60 Tage d.h. selbst volle 25D Speicher Mitte September sind Ende März auf 14 - 18 ng/ml abgesunken, wenn man 2 Monate auf Supplemente und Solariumbesuche verzichtet.
- Eine Überdosierung durch Sonnenbestrahlung ist nicht möglich, da unser Körper nicht mehr als 20.000 iE / Tag bildet.
- Personen mit Nierenerkrankungen oder Hypercalciämie müssen eine Vitamin D Supplementierung immer mit dem Arzt besprechen.
- Eine verringerte Aufnahme von Vitamin D kann sich bei der gleichzeitigen Einnahme von Glucoorticoiden einstellen.